Psychosen

Psychotische Störungen und Störungen im Wahrnehmungserleben

"Es gibt Wichtigeres im Leben, als beständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen."

Mahatma Gandhi

Schizophrenie - ein komplexes Störungsbild mit Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Denkstörungen

Die Symptomatik von Störungen aus dem Spektrum der Psychosen ist sehr vielfältig und komplex. Die häufigste Form ist die Schizophrenie. Betroffene nehmen in der akuten Phase die Realität verändert und häufig als bedrohlich wahr. Sie haben z.B. Verfolgungsängste, hören Stimmen, sehen Schatten oder Personen ohne das diese Phänomene tatsächlich vorhanden sind. Infolge von Denkstörungen fehlt in den Äußerungen der Betroffenen ein roter Faden, Themen wechseln sehr schnell oder es fehlt jeglicher Zusammenhang (Positivsymptomatik). Zusätzlich besteht ein Gefühl des getrieben-sein und verfolgt-werden oder ein völliger Verlust des Antriebs und der kommunikativen Fähigkeiten (Negativsymptomatik). Für Außenstehende sind die Symptome extrem schwer nachvollziehbar und häufig beängstigend.

Kombinationen von psychotischen Symptomen mit depressiv-ängstlichen oder manischen Episoden werden als schizo-affektive Störungen bezeichnet und treten häufig schubweise auf. Im Gegensatz zur Schizophrenie sind die psychotischen Themen weniger bizarr oder unrealistisch, sondern argumentativ besser nachvollziehbar oder sogar biographisch plausibel. Viele Patienten stehen daher unter einer sehr hohen emotionalen Belastung teilweise mit dem Gedanken, therapeutische Hilfe "nicht verdient" zu haben. 

Lange Zeit galt die Schizophrenie als ausschließlich biologisch bedingt und durch die Kommunikationsstörungen einer Psychotherapie kaum zugänglich. Im Fokus stand die stationäre Aufnahme in eine Psychiatrie sowie ab den 1950er Jahren die medikamentöse Behandlung mit Antipsychotika. Dieses Vorgehen ist für die Akutphase, insbesondere bei Eigen- und Fremdgefährdung auch weiterhin elementar.